Trau Dich und zittere Dein Pferd selbst
Viel Erfolg beim Ausprobieren am Pferd und seid bitte langsam, konzentriert und vorsichtig.
- Ein Pferd mit physiologischem Zitterverhalten zeigt absoluten Gleichmut bei der Provokation des Zitterreizes.
- Die Zitterreaktion auf gestauter Oberfläche ist entweder nicht vorhanden oder von Aggression geprägt und teilweise sogar hörbar.
1. Alles, was Du brauchst, ist Zeit, Ruhe und einen Finger. Der Zitterreflex lässt sich meist nach getaner Arbeit
mit dem Pferd besser auslösen.
2. Verhalte Dich mit deinem Zeige- oder Mittelfinger wie eine Fliege. Dafür "
landest " Du mit dem Finger
behutsam auf beliebigen Stellen von Hals, Schulter, Bauch, Schenkelinnenseite Vorsicht, Widerrist und
Rücken.
Am Besten auslösen kann man den Zitterreflex an der Innenseite der Vorderbeine und in der Gurtlage.
Gehe nicht nach einem bestimmten Schema vor. Manche Pferde reagieren mit Abwehrreaktionen.
Entlang der Luftröhre sollten die Pferde durch Berühren mit dem Finger mit Schütteln reagieren.
Auf keinen Fall explizit an der selben Stelle, an einem Punkt bleiben, bis das Pferd genervt ist.
3. Reaktionen beobachten ! Kaut Dein Pferd ab ? Lässt es den Kopf entspannt hängen ? Leckt es ?
Verhält es
sich nach dem Zittern ungewöhnlich ? Löst sich vielleicht schon " Gewebemüll" aus tieferen Schichten und
kommt als Hauterscheinung (Nesselpocken) an die Oberfläche, um von hieraus über die Lymphwege korrekt
zurück in die Tiefe verstoffwechselt zu werden?
4. Wiederhole die Zitterpartie in unregelmäßigen Abständen zwei bis drei Mal pro Woche, nimm wahr und
beobachte - möglichst ohne Wertung.
Zur Veranschaulichung der jeweils therapierbaren Muskelregionen dient die unter der Tabelle liegende Übersichtsskizze :
Tip : TABELLE AUSDRUCKEN UND MITNEHMEN !!
Provokation |
wünschenswert : |
verändert : |
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Entlang der Drosselrinne (Bereich Unterhalsmuskulatur und entlang der Speise- und Luftröhre) |
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- keine Reaktion - Kopfschlagen vertikal, Nicken |
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Cervikaler Anteil des M. Trapezius (Bereich oben vor dem Widerrist) |
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- keine Reaktion - Abwehr bis Steigen |
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Bereich Bug, Schulter, Widerrist |
- Zitterantwort über den gesamten Körper, auch vordere Beine bis in die Hufe |
- keine Reaktion
- Zitterreaktion sehr verhalten |
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Bereich Ellebogen, Vorderfußwurzelgelenk |
-Zitterantwort gesamtes Bein. Huf bis Widerrist |
- keine Reaktion, vereinzelt - Aufstampfen - Ausweichen, visuelles Interesse |
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Anteil thorak. Trapezius (Bereich oben hinter dem Widerrist), M. Lat. dorsi, M. Serratus ventr. (entlang der Gurtlage , Rippen) |
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- keine Reaktion
- Beißen, seitl. Kopfschlagen, - Hysterie bis Fluchtversuch |
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Bereich Unterbauch, Flanke, Rücken |
- Zitterantwort gesamter Körper einschl. Beine |
- selten keine Reaktion
- gezieltes Ausschlagen, seitliches
- hohe Aggression, Drohen, |
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Bereich Innenseite Oberschenkel, Knie;
M. semi tendin., M. semimembr.(Bereich Pobacke rechts und links des Schweifes nach unten). |
- hohe Schweifaktivität - aggressionsloses reflexartiges Anheben der Hinterbeine -Zitterantwort Flanke, Unterbauch, Schlauchbereich, Innenschenkel beidseitig |
- keine Schweifaktivität
- wenig, nur umgebungstreue
- eingeklemmter Schweif, - selten aggressive Abwehr |
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Bereich Darmbeinkamm, Hüfte, Kruppe |
- keine Zitterantwort - Schweifaktivität - Zuckreaktion auf Berührung |
- keine Reaktion - Ausweichen bei Berührung - Abwehrspannung der Gluteal- (Po-) muskulatur - keine Schweifaktivität |
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©opyright reserved
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Keine Anzeichen von psychischer Wahrnehmung, kein Interesse, keine Neugier Tätigkeiten wie fressen, dösen oder Beschäftigung mit der Umwelt werden unbeeindruckt von der Zitteraktion fortgeführt. Zitterbegleitend sind entspanntes Abschnauben, Abgasen, Äppeln |
Physische und psychische Reaktionen während und nach Provokation des Zitterreizes können sein: - keine Reaktion - Abwehr (unterschiedl. Stärke) - Aggression bzw. Flucht - Konzentration, Starre - Nesselfieber - Durchfall
- rückwärtiges Drücken gegen - Wälzen
-Einnehmen einer Sägebock- |
Muskelstränge: